Homberg

Homberg

Familienereignisse in Homberg:

  • + 13-02-1991 Ida Jagusch geb. Klein gestorben (Kind von Karl & Wilhelmine Klein)
 
 

Homberg (Duisburg)

 
 
Duisburger Stadtwappen
Alt-Homberg
Stadtteil von Duisburg
Wappen von Alt-Homberg
Karte
Karte von Alt-Homberg
Basisdaten
Koordinaten: 51° 27′ 2″ N, 6° 42′ 33″ OKoordinaten: 51° 27′ 2″ N, 6° 42′ 33″ O |  | 
Höhe: 31,7 m ü. NN
Fläche: 7,14 km²
Postleitzahl: 47198
Vorwahl: 02066
Bevölkerung [1]
Einwohner: 14.654 (31. Dez. 2013)
Bevölkerungsdichte: 2052 Einwohner/km²
Ausländeranteil: 9,06 % (1327)
Wohngebäude: 3129
Wohnungen: 7990
Gliederung
Stadtbezirk: Homberg/Ruhrort/Baerl
Ortsteilnummer: 402
Eingemeindung: 1. Januar 1975

 Alt-Homberg ist ein  linksrheinischer  Stadtteil im Duisburger Stadtbezirk Homberg/Ruhrort/Baerl. Im Stadtteil (inkl. Haesen und Essenberg) leben insgesamt 14.654 Einwohner auf einer Fläche von 7,14 km².(Stand: 31. Dezember 2013)

Zusammen mit dem angrenzenden Stadtteil Hochheide bildete Alt-Homberg bis zur Eingemeindung in die Stadt Duisburg im Jahre 1975 die kreisangehörige StadtHomberg/Ndrh., die zum Kreis Moers gehörte. Seit der Eingemeindung bildet Alt-Homberg zusammen mit den linksrheinischen Nachbarstadtteilen Hochheide undBaerl sowie dem südlich von Alt-Homberg gelegenen Stadtbezirk Rheinhausen den Duisburger Westen. Noch heute zieht der Rhein im Leben der Duisburger eine natürliche Grenze zum östlichen Duisburg. 

 

Geschichte

Name

Der Name Homberg entstand aus den germanischen Silben Hohon und Berka was soviel bedeutet wie „höher am Wasser, flussaufwärts gelegener Ort“ und bildete somit das Gegenstück zu Berka, dem heutigen Rheinberg.

Frühzeitliche Geschichte

Schon vor über fünftausend Jahren zogen Reisende durch das Homberger Gebiet und über die Rheinfurt zum Hellweg. Bis zum 4. Jahrhundert sicherten die Römer von einer heute rechtsrheinischen Siedlung aus diesen Rheinübergang. Ende des 4. Jahrhunderts kam es zu einem Verfall der Herrschaft der Römer und zur Landnahme durch die germanischen Franken.

Mittelalter

Ab dem 7. Jahrhundert bildeten sich unter den fränkischen Karolingern die oft mächtigen Hausmeier, wobei Homberg zur Grafschaft Moers gehörte. 855 wurde Homberg alsHohon Berka zum ersten Mal im Heberegister der Abtei Werden a. d. Ruhr erwähnt. Seit dem 9. Jahrhundert besteht eine enge Verbindung mit Ascmeri (später Escmeri, heute Essenberg). Es folgten vier Jahrhunderte der Herrschaft durch spanische, holländische, französische, kroatische und andere kriegerische Heere.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erfolgte ein Rheindurchbruch und trennte Homberger Uferwiesen ab, auf dem sich das heute rechtsrheinische gelegene Ruhrort entwickelte.

1571 wurde die evangelische Kirchengemeinde Homberg gegründet. Im Jahre 1587 errichteten die Spanier auf Essenberger Gebiet die sogenannte Kamillenschanze am Rhein, die zehn Jahre später durch Prinz Moritz von Oranien geschleift wurde. 1648 endete durch den Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg. Raub und Mord als auch die Pest und Rote Ruhr hatten die Bevölkerung stark dezimiert. Am Anfang des 17. Jahrhunderts ging die Erbfolge von Grafschaft Moers an das Haus Oranien in Haag. Zwischen 1672 und 1683 war Homberg durch Franzosen besetzt.

Neuzeit und Industrialisierung

Nach dem Erbstreit zwischen Preußen und dem Hause Nassau gelang dem Fürsten Leopold I. von Dessau ("Alter Dessauer") am 8. September 1712 die Einnahme der Stadt Moers und so entstand preußischer Einfluss. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann Essenberg Bedeutung als Umschlagplatz für den niederrheinischen Salzhandel.

Von 1756 bis 1763 wurde die Stadt wie auch die anderen Städte in der Umgebung vom Siebenjährigen Krieg heimgesucht. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Handel in Homberg durch die preußische Regierung gefördert.

Der Weiler Hochheide, der später Teil der Gemeinde wird, wurde 1787 erstmals urkundlich erwähnt, bevor das Gebiet 1794 französisch besetzt wird. 1795 und 1801 verliert Preußen im Frieden zu Basel zunächst Teile und schließlich im Frieden von Luneville das gesamte linke Rheinufer. Erst ab 1814 ist Homberg wieder unter preußischem Einfluss. Am 11. April wird die Befreiung von der französischen Herrschaft gefeiert.

Ab 1851 siedelt sich, zunächst mit dem Sägewerk Gebr. Cloos gegründet (heute Hornitex unter Sonae Industrie) Industrie in Homberg an, 1854/1856 werden in diesem Zuge zur Flussquerung des Eisenbahnverkehrs Hebetürme in Homberg und Ruhrort erbaut. Der Homberger Hebeturm vom Trajekt Ruhrort-Homberg wurde zum Wahrzeichen des Stadtteils. Unter Geheimrat Franz Haniel werden im selben Jahr erfolgreich Bohrungen nach Kohle durchgeführt.

In den Jahren 1851 werden örtliche Einrichtungen wie die Pfarrgemeinde St. Johannes und die Freiwillige Feuerwehr Homberg gegründet; 1872 wird mit der Kohleförderung begonnen. Die Pfarrgemeinde eröffnet 1894 das Krankenhaus St. Johannis-Stift mit 40 Betten und vollendet 1903 -die St. Johannes-Kirche durch den Turmbau. DerRheinpreußen-Hafen wird 1906 als zusätzlicher Umschlagpunkt für die Zeche Rheinpreußen fertiggestellt.

Schließlich vereinigen sich am 1. Januar 1907 Essenberg, Homberg und Hochheide zu einer Gemeinde, im selben Jahr wurde die erste Rheinbrücke fertiggestellt. 1911 wird am 9. Dezember ein Schulgebäude an der Wilhelmstraße eröffnet, das seit April 1957 als Franz-Haniel-Gymnasium städtisches Homberger Gymnasium ist.

Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Weltkriege

Nach dem von 1914 bis 1918 andauernden Ersten Weltkrieg besetzte die „Rote Ruhrarmee“ Homberg nach dem Kapp-Putsch während der März-Unruhen im Jahr 1920. 1921 erhielt die zum ansehnlichen Industrieort angewachsene Gemeinde die Stadtrechte, in diesem Jahr rückte am 8. März das französische Infanterie-Regiment 168 wegen ausstehender Reparationen in die Städte Duisburg und Düsseldorf ein. Im Januar 1923 begannen französische und belgische Truppen an den Brückenkopfen Homberg und Duisburg mit der Besetzung des Ruhrgebiets. 1928 entstand ein neues Rathaus in Homberg.

Während des von 1939 bis 1945 andauernden Zweiten Weltkrieges fielen Pfingsten 1940 die ersten Bomben auf Hochheide. Alliierte Truppen griffen am 16., 17. und 19. Februar 1945 im linksrheinischen Abschnitt von Homberg bis Wesel an der Stelle an, wo man seit Menschengedenken schon immer über den Rhein ging. Noch in der Endphase des Krieges wurde 1945 die Rheinbrücke gesprengt.

Nachkriegsgeschichte

Nachdem ab 1946 der Wiederaufbau der zerbombten Stadt begonnen hatte, wurde 1954 die Friedrich-Ebert-Brücke, wiederhergestellt; 1960 wurde das Rathaus erweitert. Die Bergwerkschächte wurden im selben Jahr verfüllt; der Malakowturm über Schacht 1 blieb als Industriedenkmal erhalten.

Am 8. Juli 1969 beschloss der Rat den Abriss der Rheinpreußen-Siedlung und Bau der "Weißen Riesen", 1970 wurde Homberg mit der Rheinbrücke Neuenkamp an die A40 angeschlossen, zwanzig Jahre später über die und Beeckerwerth-Baerl auch an die A42.

Am 1. Januar 1975 wurde Homberg in die Stadt Duisburg eingemeindet.

Am 3. Mai 1999 stürzt das Flachdach des katholischen Gemeindezentrums in Duisburg- Homberg ein. Vier Menschen werden getötet, weitere schwer verletzt. Im Jahre 2001 melden die Hornitex-Werke Insolvenz an; 2003 wird das Rheindeich-Stadion für den VfB Homberg eröffnet. Noch im selben Jahr wird zur Reduzierung des Fluglärms in Homberg die „Südflieger-Route" Modru-X des Flughafens Düsseldorf Internationaleingerichtet.

2004 wird der Sportplatz Schillerstraße bebaut und das St.-Johannes-Stift wird durch den Konzern Malteser Orden übernommen, außerdem wird der Aufstellungsbeschluss für den Sportplatz Haesen erhoben.

Im Jahre 2005 wird das Gastronomie des Kultur- und Freizeit-Zentrum (KFZ) geschlossen. Im Sommer 2006 hätte nach langen politischen Diskussionen die Skaterbahn eröffnet werden sollen; wegen fehlender Aufbauten wurde dies auf September 2006 verlegt; außerdem wurde 2006 der Bebauungsbeschluss für den Sportplatz Haesen getroffen, damit begonnen, eine neue Feuerwache zu bauen und die Tagesanlagen der Zeche Rheinpreußen abzureißen. Die im Jahre 2005 wegen Einsturzgefahr von Schließung bedrohte Glückauf-Halle kann durch eine neue Brandschutzdecke gerettet werden; das Lehrschwimmbecken sollte noch geschlossen werden, was fünf Schulen betroffen hätte. Nach heftigen Bürgerprotesten soll der Betrieb „so lange keine größeren Reparaturen anfallen." erhalten bleiben.

2007 ist Baubeginn eines Pfarrheims neben der Kirche durch die Pfarrgemeinde St. Johannes.