Familienereignisse in Rheinhausen:
GEBOREN
- * 05.08.1973 Melanie Eisel-Wilfling (meine Wenigkeit)
- * 07.09.1975 Björn Eisel (mein Bruder)
- * 22.09.1976 Marco Eisel (mein Bruder)
EHE
- oo 05.05.1972 Johann Eisel u. Roswitha Ilona geb. Jäkel (Hochzeit meiner Eltern)
GESTORBEN
- + 26.12.1982 Max Hugo Jäkel (mein Opa)
- + 06-01-1996 Emma Jagusch (meine Urli Oma) geb. Klein gestorben (Kind von Karl & Wilhelmine Klein)
- + 25.01.2013 Frieda Jäkel (meine Oma) geb. Jagusch
- + 20.07.2022 Brigitte Kallenbach (Schwester von meiner Oma) geb. Jagusch
Duisburg-Rheinhausen
Rheinhausen, bis 1975 kreisangehörige Stadt des Kreises Moers, ist heute ein Bezirk der Stadt Duisburg mit 77.209 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2013) und einer Fläche von 38,68 km². Rheinhausen liegt auf der linken Rheinseite zwischen 23 m und 36 m Höhe in der mittleren Niederrheinebenewestlich des Rheindeiches, vor dem nördlich ein mehrere 100 m breites Vorland liegt. Rheinhausen besitzt 10,5 km Rheinfront (von Stromkilometer 767 bis 777,5). Nachbarstädte sind Moers und Krefeld. Das Gebiet liegt innerhalb des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und des RegierungsbezirkesDüsseldorf. Zuständiges Amtsgericht: Duisburg; zuständiger Landschaftsverband: Rheinland; Finanzamt Duisburg-West. Der Stadtbezirk unterhält einePartnerschaft mit der Gemeinde Sedgefield Borough in der nordenglischen County Durham.
Geschichte
Siedlungsspuren lassen sich in Rheinhausen bis in die Römerzeit nachweisen. So wurden bei Kanalisationsarbeiten in der Zechensiedlung Diergardt am Ende des Grünen Weges Überreste einer römischen Wachstation gefunden, die zum Schutze des Limes dort gebaut worden war. Eine Bronzetafel und Straßenmarkierungen erinnern daran. Die alte Römerstraße am linken Niederrhein (z. T. als B 57) verläuft am Rande Rheinhausens. An der Stadtgrenze zum Moerser Ortsteil Asberg, zum Teil auf Rheinhausener Gebiet, befinden sich die Reste eines Außenlagers der Römer, genannt Asciburgium. Auch soll der aus Irlandstammende Bischof Ludger unter anderem auch in der Gegend von Rheinhausen als Missionar tätig gewesen sein.
- Zur römischen Vergangenheit Rheinhausens siehe auch die separaten Artikel Kleinkastell Werthausen sowie Asciburgium.
Entwicklung ab dem Mittelalter
Die Ortsteile Hochemmerich und Friemersheim wurden schon um 900 urkundlich erwähnt, und zwar als „Kirchdorf Hochemmerich“ und „Herrlichkeit Friemersheim“. In der "Vita Hludovici", der Biographie Ludwigs des Frommen, wird von einer Reichsversammlung in Friemersheim berichtet, die im Jahre 799 stattgefunden haben soll. Auch Karl der Große soll hier einen Reichstag abgehalten haben und zu Beginn des 9. Jahrhunderts schenkte er Friemersheim dem Kloster Werden.[Anm. 1] Während das Kirchspiel Hochemmerich schon lange zur Grafschaft Moers gehörte, wechselte die Herrlichkeit Friemersheim im 14. Jahrhundert den Besitzer. Rheinhausen wird erstmals im Heberegister des Stiftes Gerresheim(12./13. Jh.) erwähnt; Graf Vincens von Moers erhielt 1481 den Hof Rheinhausen vom Abt zu Werden als Lehen. Die Stadtbildung ging jedoch nicht von diesem Hof aus, dessen Name erst mit der Wirtschafts- und Verkehrsentwicklung im 19. Jh. hervortrat, sondern von den Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim.
Die Bewohner der Grafschaft Moers wurden bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts protestantisch (lutherisch, später calvinistisch, auch reformiert genannt). 1702 fiel die Grafschaft Moers an das Königreich Preußen im Rahmen einer Erbfolge. 1706 wurde die Grafschaft Moers auf Antrag der Preußen vom „Deutschen Kaiser“ zu einem Fürstentumerhoben. Das Gebiet der Stadt Rheinhausen gehörte bis ins 9. Jh. dem fränkischen Königshaus (Friemersheim Königshof), kam durch Schenkung zur Abtei Werden, gelangte im 14. Jh. an die Grafen von Moers, dann an Nassau-Oranien 1601, an Preußen 1702. Zuvor schlug Ludwig der XIV. im Jahre 1672 bei einem Feldzug gegen Holland auf dem Borgschenhof sein Feldquartier auf.
Zwischen 1794 und 1814 war die Region unter Napoleon französisches Territorium, u. a. wurde der Code civil hier eingeführt. Besetzung durch preußische Truppen am 6. Dezember 1813. Beim erneuten Übergang des linken Rheinufers als Ergebnis des Wiener Kongresses an Preußen (1815) kam der Kanton Moers mit Hochemmerich zumRegierungsbezirk Kleve der Provinzialverwaltung Köln. Hochemmerich kam 1816 zum Kreis Rheinberg und nach dessen Auflösung 1823 zum Kreis Geldern. Friemersheim gehörte zum Kreis Krefeld und kam mit Hochemmerich 1857 zum neugebildeten Kreis Moers. Bis heute gelten in den linksrheinischen Stadtteilen Rheinhausen und Homberg Relikte aus dem napoleonischen Code Civil, z. B. das Nur-Notar-System.
Gerichtsbarkeit
Hofgerichte existierten in Hochemmerich, Friemersheim (Burg) und Asterlagen um 1324; das Schöffengericht Hochemmerich wird erwähnt 1343. Die ehemalige Herrlichkeit Friemersheim hatte ihr eigenes Gericht und die Schöffen von Friemersheim führten Jahrhunderte lang die Friemersheimer Rosen aus dem Wappen der Herren von Friemersheim in ihrem Siegel. In der Moerser Grafenzeit hatte Friemersheim einLandgericht unter Vorsitz des Moerser Schultheißen, gegen dessen Entscheidungen es eine Berufungsmöglichkeit an das Obergericht in Moers gab. 1624 heißt es: „die Herrlichkeit Friemersheim besteht in einer Gerichtsbank, welches Gericht auf der Culue (Kölve) gehalten wird"; zu seinem Bezirk gehörten außer Friemersheim u. a. auch Capellen, Schwafheim, Rumeln, Kaldenhausen, Bergheim, Oestrum, Bliersheim, Rheinheim (muss wohl Rheinhausen heißen), Atrop, Werthausen und Asterlagen. In Friemersheim wurde alle 14 Tage Gericht gehalten. 1755 löste die preußische Regierung die alten Schöffengerichte auf, damit verlor Friemersheim sein eigenes Gericht.
Stadtwerdung
Das spätere Stadtgebiet gehörte seit 1794 zu den Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim, die wie folgt untergliedert waren:
- Bürgermeisterei Hochemmerich mit den Landgemeinden Bergheim, Hochemmerich und Oestrum, zusammen rund 1.704 ha. 1885:
- Landgemeinde Bergheim 288 ha (davon 221 ha Acker, 36 ha Wiese, 6 ha Holzungen),
- Landgemeinde Hochemmerich 1.143 ha (davon 657 ha Acker, 248 ha Wiese, 17 ha Holzungen),
- Landgemeinde Oestrum 273 ha (davon 196 ha Acker, 41 ha Wiese, 12 ha Holzungen).
- Bürgermeisterei Friemersheim mit den Landgemeinden Bliersheim, Friemersheim, Hohenbudberg-Kaldenhausen und Rumeln, zusammen etwa 2.700 ha. 1885:
- Landgemeinde Bliersheim 272 ha (davon 175 ha Acker, 42 ha Wiese, 12 ha Holzungen),
- Landgemeinde Friemersheim 778 ha (davon 467 ha Acker, 131 ha Wiese, 39 ha Holzungen),
- Landgemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen 942 ha (davon 694 ha Acker, 65 ha Wiese, 31 ha Holzungen),
- Landgemeinde Rumeln 699 ha (davon 507 ha Acker, 99 ha Wiese, 48 ha Holzungen).
Im französischen Département de la Roer gehörte Friemersheim von 1798/1801 bis 1814 zum Kanton Uerdingen im Arrondissement de Crévelt (Krefeld). Unter den Preußenwurde am 1. Mai 1816 die Bürgermeisterei Friemersheim im Kreis Krefeld in der preußischen Provinz Jülich-Cleve-Berg, Regierungsbezirk Düsseldorf, gebildet.[4] 1823 wurde der Kreis Rheinberg aufgelöst. Sein Gebiet gehörte bis 1857 zum Kreis Geldern. Die Bürgermeisterei Friemersheim verblieb zunächst im Kreis Krefeld.[5] Nach einer erneuten Umstrukturierung wurde aus dem Kreis Geldern 1857 der Kreis Moers herausgelöst, in den nun auch die Bürgermeisterei Friemersheim eingegliedert wurde.
In den 1920er Jahren wurde der industrialisierte Süden des Kreises Moers neu gegliedert. Zunächst wurde am 1. Juli 1920 Bliersheim nach Friemersheim eingemeindet.[6]Bergheim und Oestrum wurden am 1. April 1921 nach Hochemmerich eingemeindet.[7] Die Gemeinden Hochemmerich und Friemersheim wurden am 6. April 1923 durch Ministerialerlass zur neuen Gemeinde Rheinhausen zusammengeschlossen.[8] Rheinhausen, nunmehr die größte Landgemeinde Preußens, war bis dahin eine kleine Bauernschaft, die sich östlich an die Dorfschaft Werthausen anschloss. Beide gehörten zur Bürgermeisterei Hochemmerich. Der Name geht zurück auf die mittelalterliche Bezeichnung vom "curia rynhusen" (Hof Rheinhausen), der so schon anno 1218 im Hebergregister der Äbtissin Gula von Gerresheim erwähnt wurde.
Im Jahr 1923 wurden auch die Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim zur Bürgermeisterei Rheinhausen vereinigt, die neben der Gemeinde Rheinhausen die Gemeinden Hohenbudberg-Kaldenhausen und Rumeln umfasste.[9] Der Südteil der Gemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen wurde 1927 in die Stadt Uerdingen im Landkreis Krefeld umgemeindet. Der Rest der Gemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen verblieb als Gemeinde Kaldenhausen in der Bürgermeisterei Rheinhausen.[10] Die Bürgermeisterei Rheinhausen wurde seit dem 1. Januar 1928 als Amt Rheinhausen bezeichnet.
Auf Grund eines Erlasses des preußischen Innenministers vom 20. Juni 1934 erhielt die Gemeinde Rheinhausen am 1. Juli 1934 die Stadtrechte. Damit wurde erst neun Jahre nach dem Antrag der Gemeinde dem Antrag auf Verleihung der Stadtrechte durch den preußischen Innenminister zugestimmt; gerade auf Seiten des Kreises Moers gab es Vorbehalte. Der Provinziallandtag des Rheinlandes hatte bereits im Jahre 1930 dazu seine Zustimmung gegeben. Außerdem wurde im Jahre 1934 Kaldenhausen nach Rumeln eingemeindet. Das Amt Rheinhausen wurde aufgehoben, wodurch das um Kaldenhausen vergrößerte Rumeln zu einer amtsfreien Gemeinde wurde. Die Gemeinde Rumeln wurde 1950 in Rumeln-Kaldenhausen umbenannt.[11]
Industriegeschichte
Im landwirtschaftlich geprägten Gebiet der späteren Stadt Rheinhausen gab es lange Zeit neben der 1857 gegründeten Dampfziegelei Schrooten (die bis 1963 arbeitete) nur eine Brauerei (Rheingold-Brauerei, von 1827 bis 1986) und eine Bottichfabrik. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen eine Reihe weiterer Ziegeleien hinzu.
Auf Initiative von Friedrich Alfred Krupp wurden im Jahre 1896 die Planungen für das Hüttenwerk Rheinhausen durch den Ingenieur Gisbert Gillhausenaufgenommen, das schließlich als „Friedrich-Alfred-Hütte“ benannt wurde. Bereits am 18. Dezember 1897 wurden die ersten Hochöfen angeblasen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg galt das Werk als das größte Europas. Die Produkte umfassten Schienen, Stab- und Profilstahl, Halbzeug, Schwellenund Walzdraht.
Mit der Ansiedlung der Firma Krupp Ende des 19. Jahrhunderts begann eine Zeit der wirtschaftlichen Blüte der Stadt und ihrer Vorgängergemeinden einhergehend mit starker Umweltverschmutzung. Das Dorf Bliersheim verschwand mit Ausnahme der Beamtensiedlung völlig unter dem Industriegelände der Firma Krupp.
Die Firma Krupp nahm lange Zeit eine wichtige Rolle für die urbane Entwicklung Rheinhausens ein: Krupp ließ eine Mustersiedlung für die Stahlarbeiter bauen (Margarethensiedlung), einen kleinen Bahnhof am Werkstor I (Bahnhof Rheinhausen-Ost) sowie ein Krankenhaus, das den Namen der Krupp-Tochter und -Alleinerbin Bertha trug, außerdem zahlreiche weitere Sozialeinrichtungen, wie eine Bücherei, Kindergärtenund eigene Konsumanstalten.
Auf dem Gebiet der Stadt Rheinhausens existierten zwei Zechen. Bei der Suche nach einem möglichen Kohleabbau wurde man am 8. August 1855 in 313 Fuß Tiefe fündig. 1857 wurde das Grubenfeld Diergardtverliehen. Dieses wurde 1872 in drei Felder unterteilt. Es waren dies Diergardt in Rheinhausen-Asterlagen, Wilhelmine Mevissen in Bergheim-Oestrum und Fritz in Rumeln-Kaldenhausen. Das ab 1910 erschlossene Abbaugebiet erstreckte sich auf der einen Seite unter dem Rhein durch auf das rechte Stromufer, auf der anderen Seite über Rumeln hinaus. VoM 14. Dezember 1911 bis zum 31. Oktober 1967 wurde die Zeche Diergardt in Asterlagen betrieben, von 1914 bis zum 30. Juni 1973 die Zeche Wilhelmine Mevissen in Bergheim. Dabei musste auch Rheinhausen bei einem großen Grubenbrand vom 9. auf den 10. Dezember 1928 einen Tribut mit dem Tod von 10 Kumpeln zahlen. Am 14. Mai 1951 forderte ein Schachtbrand einen weiteren Toten. Auf beiden Zechenarealen befinden sich heute Gewerbegebiete.
Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre
In der Zeit nach der Ansiedlung der Fa. Krupp erlebte die Gegend des späteren Rheinhausen eine schnelle Entwicklung. Seit 1897 werkseigner Hafen des Hüttenwerks, seit 1928 Zechenhafen bei Essenberg. Die Infrastruktur wurde vervollständigt: 1908 Wasser- und Elektrizitätswerk, Kanalisationsarbeiten durchgeführt 1921-24 (mit getrennter Schmutz- und Regenwasserentwässerung), Gaswerk erbaut 1934/35, Kläranlageerrichtet 1951, Drehstrom von der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätsgesellschaft 1954. Bertha-Krankenhaus des Hüttenwerks seit 1914. Eine Sparkasse wurde 1902 in Friemersheim und 1905 in Hochemmerich gegründet; 1924 Zusammenschluss zur Sparkasse Rheinhausen. 1919 wurden die beiden Spar- und Bauvereine Friemersheim und Rheinhausen gegründet. Am 9. Dezember 1918 rückten belgische Besatzungstruppen ein. In der Zeit von 1922 bis 1926 bestand ein belgisches Truppenlager im Rahmen der alliierten Rheinlandbesetzung an der Schwarzenberger Straße. Zwischen 1928 und 1930 wird an der Gartenstraße der Hindenburgpark (5 ha) angelegt. In der geografischen Stadtmitte war zwischen 1915 und 1918 das spätere Rathaus als Oberschule errichtet worden, das ab Mitte der 30er Jahre als Rathaus genutzt wurde.
Zeit des Nationalsozialismus
Zum 1. Juli 1934 wurde Rheinhausen vom preußischen Innenminister die Stadtrechte verliehen; die Stadt gehörte (wie die Vorgängergemeinden seit 1857) weiterhin zum Kreis Moers.
Die Feierlichkeiten zur Stadtwerdung waren stark von nationalsozialistischer Propaganda durchsetzt; die Stadt wurde als „jüngste Stadt im Dritten Reich“ gefeiert. Wie weit die Bevölkerung Rheinhausens in den Jahren der Hitlerdiktatur hinter dem System stand, ist nicht klar erkennbar. Bekannt sind allerdings folgende Fakten: Eine Ortsgruppe der NSDAP gründete sich im Juli 1926. Der Stimmanteil der NSDAP in Rheinhausen bei der Reichstagswahl 1928 betrug 4,8 %. Bei der Reichstagswahl Juli 1932 erzielte die NSDAP jedoch 36,6 % (SPD/KPD: 38,5 % – DNVP: 7,1 % – Zentrum: 18,1 %). Bei der Kommunalwahl am 12. März 1933 erzielte die NSDAP 16 Sitze, die Kampffront 4, die übrigen Parteien 10 Sitze.
Für Mitte 1934 ist ein großer Umzug der SA auf der Friedrich-Alfred-Straße nachgewiesen und zur Brückeneinweihung 1936 besuchte Joseph Goebbels Rheinhausen. An der Werthauser Straße wurde 1939 ein HJ-Heim eingeweiht. Weitere geplante HJ-Heime in Friemersheim und Bergheim (an der Bergheimer Mühle) kamen ebenso wenig zur Realisierung wie eine Neugestaltung des Stadtkerns nach einer Planung des Regierungsbaumeisters a.D. Walter Corinth (+ 1942) aus dem Jahre 1941. Hiernach war z.B. anstelle des Stadttheaters ein Parteiforum für Massenverantalungen geplant worden. In Erinnerung bleibt die NS-Zeit in Rheinhausen im Wesentlichen durch die zahlreichen Bunkerbauten in der "Bunkerstadt" des Reiches ( siehe unten).
Obwohl die Rheinhauser Stadtgeschichte durch den damaligen Stadtarchivar Friedrich Albert Meyer (1883–1967) detailliert in mehreren Bänden in den 50er und 60er Jahren geschildert wurde (siehe unter Literatur), fehlen alle Angaben zu Arisierungen, Verfolgungen Andersdenkender und Beschäftigung von Zwangsarbeitern. Dass letztere stattfand, ist nur allgemein, z. B. für die Firma Krupp, bekannt. Dort sollen im Jahre 1944 474 Zwangsarbeiterinnen beschäftigt gewesen sein. Insgesamt kamen ca. 250 Personen zu Tode. So verbrannten am 22. Mai 1944 35 russische Zwangsarbeiterinnen und ein Kleinkind bei einem Fliegerangriff auf das Barackenlager an der Friedrich-Alfred-Straße vor den Toren Krupps. Ihnen standen die Bunkerbauten nicht zur Verfügung, Ein Gedenkstein findet sich auf dem Trompeter Friedhof, der am 22. Mai 1994 in Anwesenheit von neun Überlebenden eingeweiht wurde. Weiterhin ist der Tod von 57 sowjetischen Kriegsgefangenen standesamtlich vermerkt. Am 5. März 1945 endete die nationalsozialistische Herrschaft in Rheinhausen durch den Einmarsch amerikanischer Truppen.
In der Zeit vor dem Nationalsozialismus lebten in Rheinhausen mehrere jüdische Familien, hauptsächlich in Friemersheim und Hochemmerich. Sie besaßen zum Teil Geschäfte, die im Rahmen und in der Folge derReichskristallnacht enteignet worden sind. Es waren dieses das Kaufhaus Eser, die Fleischerei der Familie Nathan und das Modegeschäft Wallach. Lediglich das letztere Geschäft wurde nach dem Krieg den ehemaligen Besitzern zurückgegeben. Einige Rheinhauser Juden gingen ins Ausland, wo sich die Spuren der meisten verlieren. Die meisten aber kamen in Ghettos und Vernichtungslagern ums Leben. Als Quelle diente das Stadtarchiv Duisburg und das Landesarchiv Düsseldorf, wo alte Akten der Gestapo gelagert sind.
Nachkriegszeit
Rheinhausen wurde Teil der britischen Besatzungszone. Am 13. Februar 1946 trat die noch von den alliierten Besatzern eingesetzte Stadtverordnetenversammlung erstmals zusammen. 1947 wurde das Krupp'sche Stahlwerk von den Besatzungsmächten aus der Demontageliste gestrichen und aus dem Krupp-Konzern entflochten. Es trug danach den Namen „Hüttenwerk Rheinhausen“. Um 1950 wurde der Rheinuferpark begrünt, zwischen 1955 und 1957 erfolgte die Anpflanzung des Volksparkes, Rheinhausens grüne Lunge. Hierdurch wurde der an der Gartenstraße angelegte vormalige Hindenburgpark um das 10fache auf 52 ha erweitert und umgestaltet. In den Baulücken zwischen Hochemmerich und Friemersheim entstanden 1950-54 beim Bau von insgesamt 3.600 Wohnungseinheiten im ganzen Stadtgebiet neue Wohngebiete (sog.Stadtkernbebauung). Weitere Wohnsiedlungen im Zentrum Rheinhausens wurden in den 60er Jahren errichtet,
1960er und 1970er Jahre
Bis zu 16.000 Menschen fanden in den 1960er Jahren bei Krupp Arbeit, viele von ihnen kamen aus dem niederrheinischen Hinterland. Daher wird die Bahnlinie 31 („Der Niederrheiner“), die aus Kleve, Xanten, über Rheinberg und Moers nach Rheinhausen führt, traditionell noch immer „Hippeland-Express“ genannt. Denn damals transportierte diese Linie Industriearbeiter aus dem landwirtschaftlich geprägten Kreis Kleve mit seiner traditionellen Ziegenzucht zum Hüttenwerk.
Durch die Gewerbesteuereinnahmen von Krupp konnten in den 1960er und beginnenden 1970er Jahren viele soziale Einrichtungen, wie sechs Jugendzentren, fünfAltentagesstätten, 19 Kindergärten, zwei Freibäder und ein Hallenbad eingerichtet werden, sowie eine international beachtete Sporthalle (an der Krefelder Straße) und eine große Veranstaltungshalle (Rheinhausenhalle). Des Weiteren gab es zwei Schulneubauten: Das 1964 eingeweihte Mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium (heute Krupp-Gymnasium) und später das Heinrich-Heine-Gymnasium (heute Heinrich-Heine-Gesamtschule), beide auch für Schüler aus wenig akademischem Umfeld; das heutige Krupp-Gymnasium als eines der ersten vier Gymnasien mit Kollegstufe. Treibende Kraft für diese Entwicklung im sozialen Bereich war der damalige Erste Beigeordnete der Stadt Rheinhausen Dr. Wilhelm Weber. An der Grenze zu Rumeln-Kaldenhausen wurde der Toeppersee als Freizeitgelände eingerichtet und an sehr vielen Straßen wurden Alleebäume gepflanzt, die dem Stadtteil insbesondere ab den 1980er Jahren ein parkartiges Aussehen verschafften. 1961 wurde das Hallenbad an der Schwarzenberger Straße im Zentrum Rheinhausens eröffnet und 1974 das Freibad in der Nähe des Toeppersees. Beide Einrichtungen sowie ein weiteres Hallenbad in Rumeln schlossen zugunsten eines im Jahre 2010 am Ort des Toepperseefreibades errichteten neuen Hallenbades.
Mit dem Niedergang von Kohle und Stahl begann auch für Rheinhausen der wirtschaftliche Abstieg. Die beiden Zechen wurden bereits 1967 bzw. 1973 geschlossen, jedoch fanden die Beschäftigten meist Arbeit bei der Firma Krupp.
Weg zur Eingemeindung
Pläne, das Rheinhauser Gebiet nach Duisburg einzugemeinden, bestanden bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits in einer in den 1920er Jahren verfassten Studie von Karl Jarres (1914–1933 Oberbürgermeister der Stadt Duisburg) schlug dieser die Gründung einer Ruhrmündungsstadt unter Einbeziehung von Rheinhausen und anderen linksrheinischen Gemeinden vor. Trotz der Barriere, die der Rhein bildete, bestanden bereits jahrhundertelang enge Beziehungen zwischen den beiden Rheinseiten. Doch der Kreistag des Kreises Moers, zu dem Rheinhausen gehörte, stimmte mit einer knappen Mehrheit gegen die Eingemeindung nach Duisburg.
Das Dorf Hohenbudberg mit Kirche wurde mit Ausnahme des großen Verschiebebahnhofs der Bundesbahn und der Eisenbahnsiedlung, die nach wie vor seit 1954 zur Stadt Rheinhausen gehören, im Jahr 1927 nach Uerdingen eingemeindet und 1929 mit diesem mit Krefeld zusammengeschlossen.
Mit einer Eingemeindung war die Rheinhauser Politik durchaus einverstanden, allerdings nicht dergestalt, die später zustande kam. Seit den 60er Jahren gab es in Rheinhausen Pläne für eine sog. "Südstadt" (Südteil des damaligen Kreises Moers), manchmal mit, manchmal ohne die Stadt Moers, aber stets mit der Nachbarstadt Homberg und der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen, die aber andere Vorstellungen hatten. Zum Teil sollte auch der Ortsteil Kapellen (aus dem damaligen Kapellen-Vennikel, heute zu Moers gehörend) hinzu kommen.[12] Die Uneinigkeit darüber war sicher auch ein Grund, dass sich andere Interessen, hier die der Stadt Duisburg, schließlich durchsetzten.
Mit der durch das Niederrhein-Gesetz geregelten kommunalen Neuordnung, die am 1. Januar 1975 wirksam wurde, wurde Rheinhausen ein Duisburger Stadtteil, zusammen mit der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen in einem neuen Stadtbezirk sowie den Städten Homberg und Walsum.[13]
Letzter Rheinhauser Bürgermeister war Johann Asch, nach dem in Rheinhausen-Mitte ein Platz benannt ist. Gegen diese Eingemeindung wehrte man sich in Politik und Bevölkerung jahrelang, letztlich aber vergeblich. Rheinhausen gehörte zu den Initiatoren der Bürgerinitiative „Aktion Bürgerwille“, deren Volksbegehren, an dem sich im Februar 1974 rund 75 % der Rheinhausener Wahlberechtigten beteiligten, auf Landesebene erfolglos blieb, zumal Interesse an der Verhinderung der kommunalen Neugliederung fast nur die Einwohner kleinerer, von Eingemeindung bedrohter Gemeinden, hatten und das notwendige Quorumvon 20 % mit rund 6 % deutlich verfehlt wurde. Auch eine Verfassungsbeschwerde wegen der Verletzung des kommunalen Selbstbestimmungsrechtes wurde vom Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen letztlich abgewiesen.
Auch nach der kommunalen Neugliederung war der Bezirkspolitik lange daran gelegen, eine relative Eigenständigkeit, insbesondere bei städtischen Einrichtungen, zu wahren. Büchereizweigstellen, Bäder, Jugendzentren und Altenbegegnungsstätten mussten in den folgenden Jahrzehnten dennoch teilweise geschlossen werden, da die Kommunalfinanzen der Stadt Duisburg sich zunehmend verschlechterten und diese seit 1977 Haushaltssicherungskonzepte aufstellen musste.
1980er und 1990er Jahre
In den 1980er Jahren machte das Kruppsche Hüttenwerk bundesweit Schlagzeilen. Zunächst wurde am 3. Dezember 1982 das Walzwerk geschlossen.
1987 erhielt der Ortsteil durch den Widerstand gegen die Schließung des Stahlwerks große Medienpräsenz. In diesem Zusammenhang wurde auch die RheinbrückeRheinhausen–Hochfeld (Graf-Spee-Brücke) in „Brücke der Solidarität“ umbenannt, ein Name, der später von der Stadt Duisburg offiziell übernommen wurde. Im Winter 1987/1988 folgten unter dem Motto „AufRuhr“ große Demonstrationen gegen die Schließung des verbliebenen Hüttenwerks und am 20. Februar 1988 im alten Krupp-Walzwerk das mit über 40.000 Teilnehmern bis dahin größte Hallenfestival Europas.[14][15][16][17] In diesem Rahmen wurden auch die o. g. Rheinbrücke sowie die Autobahn blockiert und die Krupp-Hauptverwaltung in Essen besetzt. Monatelange Mahnwachen begleiteten die Auseinandersetzungen.[18]
Trotz aller Proteste endete am 15. August 1993 mit der endgültigen Schließung der Kruppschen Hüttenwerke eine fast hundertjährige Industriegeschichte. Auf dem ehemaligen Areal sind noch die lange Zeit unter Denkmalschutz stehenden Villen der ehemaligen leitenden Angestellten und das Casino mit dem Charme der 1950er Jahre.
Auf dem Gelände des ehemaligen Hüttenwerk entstand ein Zentrum für Logistikunternehmen unter dem Namen „Logport“.
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Wappen | Karte | |||
Gliederung | ||||
Basisdaten | ||||
Fläche: | 38,68 km² | |||
Einwohner: | 77.209 (31. Dezember 2013)[1] | |||
Bevölkerungsdichte: | 1.996 Einwohner/km² | |||
Postleitzahlen: | 47226, 47228, 47229, 47239 | |||
Telefonvorwahl: | +49 2065 … (Rheinhausen), +49 2151 … (Rumeln-Kaldenhausen) |
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Sitzverteilung der Bezirksvertretung (2009) | ||||
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